IT-Kompetenzen im Fokus

Robert-Franck-Schule optimiert Lernumgebung im digitalen Bereich.

Die Farben der Ukraine gelb/blau halten immer mehr Einzug in den Fluren der Robert-Franck-Schule. Alte graue Schließfächer wurden in den letzten Monaten sukzessive durch moderne Schließfächer mit Akkulademöglichkeit für Tablets und Smartphones ausgetauscht. Diese Investitionen sind Teil des Medienentwicklungsplans der Schule, der neben der Beschaffung von 200 hochwertigen Tablets auch die Bereitstellung geeigneter Aufbewahrungs- und Lademöglichkeiten vorsieht. „Bereits im laufenden Schuljahr haben wir alle Schüler der Eingangsklassen des Wirtschaftsgymnasiums mit Tablets ausgestattet. Darüber hinaus kommen in der kaufmännischen Berufsschule, insbesondere bei den Kaufleuten für Büromanagement und in der Wirtschaftsschule Tablets zum Einsatz“, so der Schulleiter Wolfgang Ulshöfer. „Besonders gut kommen die kostenlosen Schließfächer mit Akkulademöglichkeiten bei den Schülern an“, bestätigt Hausmeister Thaddäus Dudek, der die aktuell 208 Schließfächer verwaltet. Insgesamt hat sich die Anzahl der digitalen Endgeräte (PC, Notebook, Tablets) an der Robert-Franck-Schule in den letzten beiden Jahren von 663 auf 1110 Geräte nahezu verdoppelt. Eine besondere Herausforderung des starken Wachstums im Hardwarebereich besteht darin, dass die Betreuung der Geräte durch externe Dienstleister und interne Netzwerker mit dieser dynamischen Entwicklung Schritt hält. Neben der Hardware-Ausstattung im IT-Bereich spielen deshalb personelle Ressourcen eine immer größere Rolle. Aktuell sind qualifizierte IT-Lehrkräfte schwer zu finden. Im letzten Jahr haben beispielsweise am Staatlichen Seminar für berufliche Schulen in Stuttgart nur 6 Lehrkräfte mit dem zweiten Staatsexamen im Fach Informatik ihre Ausbildung beendet – eine davon Frau Annika Nehls, die bereits ihr Referendariat an der Robert-Franck-Schule absolviert hat und jetzt als junge Lehrerin dort eingesetzt wird. „Natürlich ist es schön, mit einem Mangelfach wie Informatik so gebraucht und umworben zu werden. Allerdings hat dies auch den Nachteil, dass in meinem Deputat mein Zweitfach Betriebswirtschaftslehre etwas zu kurz kommt“, so Annika Nehls.

Von der angespannten Nachwuchssituation im IT-Bereich kann Herr Prof. Oliver Kilthau ein Lied singen. Seit 25 Jahren unterrichtet er an der Robert-Franck-Schule. Zugleich ist er seit 6 Jahren Fachbereichsleiter für die Ausbildung von IT-Lehrern in Stuttgart. „Der Umgang mit digitalen Werkzeugen und eine solide Medienkompetenz sollten heute sowohl für Lehrer als auch Schüler selbstverständlich sein. Für die Schulen benötigen wir deshalb heute mehr denn je junge Lehrkräfte, die nicht nur fachlich hochqualifiziert sind. Sie sollten vor allem auch didaktisch in der Lage sein, die Schüler für das Fach zu motivieren und ihnen die zum Teil abstrakten Inhalte verständlich beizubringen“, so Prof. Kilthau. So werden auch in diesem Jahr nur wenige Referendare mit dem Fach Informatik das Seminar in Stuttgart verlassen und viele Schulleiter aktuell – unmittelbar vor dem sogenannten Hauptausschreibungsverfahren – etwas nervös auf die schwierige Einstellungssituation bei Lehrkräften für das kommende Schuljahr blicken.