In einem Schulsekretariat ist immer Aktion. Schüler fragen nach Formularen, jemand braucht nur schnell einen Stempel, Eltern melden ihr Kind krank, Lehrer holen und bringen Prüfungsarbeiten, jemand muss sich im Krankenzimmer hinlegen, die Schulleitung hat einen eiligen Serienbrief, der Kopierer ist kaputt, Besucher stehen ratlos auf dem Flur und als Begleitmusik klingelt unaufhörlich das Telefon.
In fünfzehn Jahren Sekretariatsarbeit, zunächst in Bietigheim und seit 2017 an der Robert-Franck-Schule, hat Ingelore Dinkelacker all das und vieles mehr erlebt und gemeistert. In verschiedenen Teams betreute sie anfangs feste Aufgabenbereiche und Schularten, mit der zunehmenden Digitalisierung veränderte sich die Arbeit und wurde flexibler verteilt, Sekretariatskolleginnen kamen und gingen, ihre Teilzeitanstellung wurde aufgestockt und jedes neue Schuljahr brachte neue Gesichter im Lehrkollegium, manchmal auch in der Schulleitung. „Ich hatte immer Glück“ sagt sie und lobt die gute Chemie im direkten Arbeitsumfeld. Sie hat gern mit jungen Menschen zu tun, spricht von „guten Vibes“. Da gab es so gut wie keinen Tag, an dem sie nicht gern zur Arbeit gekommen sei. „Es war eine wichtige Zeit, eine schöne Zeit.“ Und: „Ich fiebere dem letzten Arbeitstag nicht entgegen.“
Die Schule ist Ingelore Dinkelackers zweiter Arbeitsplatz. Als ausgebildete Schmuckdesignerin hatte sie ihr eigenes Geschäft, bis die Kinder kamen. Für besondere Projekte behält sie eine kleine Werkstatt, aber ihr Mann und die Familie gehen vor. Bald sind es zwei Enkelkinder am Bodensee, die sich über Besuche freuen, und das Haus muss auch versorgt werden. Wenn dann noch Zeit ist, kann sie sich ein Ehrenamt vorstellen.
Bei der Frage, was sie der Schulgemeinschaft in Zukunft wünscht, zögert sie einen Moment, will sich nicht anmaßen, Ratschläge zu erteilen. Dann kommt doch etwas, was typisch ist für sie, weil es aus unzähligen Begegnungen im Schulsekretariat herrührt: dass man respektvoll miteinander umgeht, höflich, menschlich bleibt, dass man nach Lösungen sucht und die Menschen mit ihren Anliegen nicht abwimmelt, dass man ihre Belange berücksichtigt, wenn es denn machbar ist.
Danke, dass Sie all das schon getan haben, Ingelore Dinkelacker! Und neben Gesundheit, Glück und Wohlergehen sei auch Ihnen für alle zukünftigen Begegnungen gewünscht: „Bei all deinem Kommen und Gehen: mögen die, denen du auf dem Weg begegnest, dich immer freundlich begrüßen.“







